Waldemar Grzimek – Bildhauer und Keramiker
Der vielseitig begabte Künstler und Dozent arbeitet intensiv mit Hedwig Bollhagen zusammen. Durch seine umfangreichen Aufträge für den Sonderbaustab der DDR sind auch die HB Werkstätten mit ihrer Bau- und Gartenkeramik an renommierten Vorhaben beteiligt.
Waldemar Grzimek (* 5. Dezember 1918 in Rastenburg, Ostpreußen; † 26. Mai 1984 in West-Berlin) u.a. Bildhauer und Keramiker, studiert nach einer Steinmetzlehre bei der Philipp Holzmann AG an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. Durch die Vermittlung von Charles Crodel bekommt er 1946 einen Lehrauftrag an der Kunstschule Halle auf Burg Giebichenstein. Zu Hedwig Bollhagen nach Marwitz kommt Waldemar Grzimek 1951: Er sucht eine Werkstatt für ein keramisches Serienprodukt.
Die Lust des Arbeitens in Ton und die Technik des ritzendes Zeichnens faszinieren den Bildhauer genauso wie den Maler Charles Crodel, der 20 Jahre vorher mit Hedwig Bollhagen die Grundlagen der Baukeramik in Marwitz legte. Durch seine Aktivitäten vermittelt Grzimek den HB Werkstätten vor allem in der Bau- und Gartenkeramik nachhaltig sichere Aufträge und öffentliches Ansehen. Als in den 70er Jahren in Ost-Berlin Residenzen und Botschaftsgebäude für westliche Vertretungen bereitgestellt werden, kommen die Gartenwände, Raumteiler und Formsteine aus den HB Werkstätten. Auch an der Waldsiedlung des Politbüros in Wandlitz ist Marwitz beteiligt.
Von 1948 bis 1951 erhält er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg, später lehrt er an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Obwohl er mit bedeutenden Denkmalaufträgen betraut und mit DDR-Nationalpreisen dekoriert ist, verlässt er am Tag des Mauerbaus seine Heimat. Trotzdem bleibt er Mitglied der Akademie der DDR. Bis zu seiner Berufung als Professor an die Technische Universität Darmstadt im Jahr 1967 wirkt Waldemar Grzimek als freischaffender Künstler in Berlin und Friedrichshafen.